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TANZ AN DER MAUER // Bildertheater (2001)

Eine theatralische Begegnung mit dem Maler Felix Nussbaum

Papierhütchen, Masken, Tröten, Trommeln, Leierkästen, Geschirrtücher, Perlen, Gliederpuppen, Stacheldraht, Knochen, Baumstümpfe bevölkern die Bilder von Felix Nussbaum. Die Bilder wirken still oder klingen nach abgebrochenen Melodien Die Himmel sind dunkel. Er malt Friedhöfe, das Meer, Stillleben, abgewandte Menschen und sich selbst: als junger, moderner Jude, als Student, als Emigrant, sein Gesicht hinter Masken versteckt oder grimassierend, als Lagerinsasse, mit Judenstern. Seine Gesichter erzählen zunächst von Unbefangenheit, dann von Zögern, Trotz, Einsamkeit, Identitätssuche, Verzweiflung.

Wohl kaum ein anderer Jude hat die Verfolgung durch die Nationalsozialisten so eindringlich in Bildern fesgehalten wie Felix Nussbaum. Sein Werk ist ein Tagebuch in Bildern. Die Bedingungen des Exils, Orientierungslosigkeit, Diskriminierungen, Diffamierungen, Verfolgung, Ausweglosigkeit spiegeln sich in seiner Malerei. Immer ist seine Situation, sein Fühlen aus den Bildern abzulesen und so stellt das Werk Nussbaums eine Chronologie der Judenverfolgung und des Lebens im Exil und im Versteck dar.

Felix Nussbaum wird 1904 in Osnabrück geboren.  Ab 1923 studiert er Kunst in Berlin. 1932 erhält er ein Stipendium in Rom. Er verlässt Deutschland und kehrt nie wieder zurück.1935 geht Felix Nussbaum nach Belgien, begleitet von seiner Lebensgefährtin und späteren Frau Felka Platek. 1942 beginnt die Deportation der Juden aus den besetzten Gebieten. Das Ehepaar Nussbaum muss sich verstecken. Am 20. Juni 1944 werden die Nussbaums nach einer gezielten Denunziation verhaftet und mit dem letzten Deportationszug aus Belgien nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Die Objekte, die Figuren, die Atmosphären der Bilder, bildeten die Grundlage der künstlerischen Arbeit an Tanz an der Mauer. Improvisationen zu einzelnen Figuren und mit Objekten aus Bildern waren Ausgangspunkte für Szenen. Das Ensemble des Theaterlabors stellte sich den Bildern Nussbaums und begab sich auf die Suche nach adäquaten, eigenen theatralischen Ausdrucksmitteln, die seinem Leben und seiner Malerei entsprechen. Welche Bewegungen gehören zu den Masken, welche Farben zu den Stimmungen der Bilder, wie klingen die Bilder, wie begegnen sich Figuren, was erzählt uns Nussbaum mit seinen Stillleben? Es fasziniert an Nussbaum die Vielfalt seiner Gesichter und Gesten und die Schauspieler beschäftigten sich viel mit Gesichtsausdruck, mit Grimassen und mit Haltungen, die z.B. Hände einnehmen können und was sie damit ausdrücken.

Tanz an der Mauer erzählt Geschichten zu Nussbaums Bildern ohne Sprache, mit Konzentration auf Bewegung und Ausdruck und zu Musik der Avantgarde der dreißiger Jahre bis heute. Die “Verkörperlichung” der Bilder erzeugt so mit wenig Aufwand eine starke Spannung, die überraschend durch den Humor gebrochen wird, den Nussbaum bis zum Ende nicht verlor.

Premiere
29. März 2001

Regie
Siegmar Schröder

Bühnenbild
Tom Dombrowski, Benny Schneider

Kostüme
Christin Vinke

Dramaturgie
Angelika Göken

mit
Leopold Altenburg, Thomas Behrend, Charlotte Bungaard, Angelika Göken, Michael Grunert, Karin Wedeking

Adresse

THEATERLABOR im TOR 6

Hermann-Kleinewächter-Str. 4

33602 Bielefeld

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