KULTURLABOR NORDLIPPE (2020-2021)

Regionale Kulturarbeit

Vorführungen in unterschiedlichen Ortschaften, ein Kulturfest mit Grundschule und örtlichen Kulturgruppen, ein kultureller Regionalfahrplan und noch vieles mehr. So lauteten die ursprünglichen Planungen, um die Kulturarbeit in den drei nordlippischen Gemeinde Extertal, Dörentup, Kalletal und der Stadt Barntrup durch umfangreiche Förderung zu stärken. Auch wenn Corona die ganzen Planungen ordentlich durcheinander gewürfelt hat, so konnten doch einige Projekte verwirklicht werden.

Erinnerungsspaziergänge in Nordlippe

Das Ziel, durch gefilmte Erinnerungsspaziergänge Menschen in den Gemeinden anzusprechen, die sich in Quarantäne befinden, oder aus anderen Gründen nicht das Haus verlassen können, haben wir erreicht. Im Rahmen des Projekts sind drei Erinnerungsspaziergänge gemäß des Änderungsantrages vollumfänglich durchgeführt worden. Alle drei Filme thematisieren spezifische Themen und Inhalte aus der Region, haben zu (coronakonformen) Kooperationen vieler Beteiligter geführt und Reichweite erzielt.

 

Erinnerungsspaziergang „Auf den Spuren des Jacobi“

Das Theaterlabor Bielefeld konnte die Jacobi-Schule in Hohenhausen für einen gemeinsamen Erinnerungsspaziergang durch Hohenhausen gewinnen. Der Kontakt entstand über eine Lehrerin aus dem Bereich „Darstellendes Spiel“, die ihrem Kurs in der Corona-Zeit eine Möglichkeit zu kreativer Arbeit ermöglichen wollte. Es konnten erfolgreich Kontakte zur Schulleitung und Lehrenden aus dem Bereich „Darstellendes Spiel“ der Jacobi-Schule in Hohenhausen hergestellt werden. Gemeinsam wurde sich auf ein Filmprojekt der Reihe „Erinnerungsspaziergänge“ geeignet. Das Thema sollte „Stephan Ludwig Jacobi“ sein, Namensgeber der Schule. Es wurde gemeinsam entschieden, dass ein Kurs aus dem Bereich „Darstellendes Spiel“ an dem Filmprojekt teilnimmt. Es wurde der Drehtermin festgelegt. Gemeinsam wurde die Route durch den Ort festgelegt, das Skript erarbeitet und der Film gedreht. Die Schülerinnen und Schüler des Kurses waren sehr motiviert und konnten aktiv lernen, welche Arbeitsschritte zur Fertigstellung des Films nötig waren.

Entstehungszeit: Oktober bis November 2020

Kooperationspartner: Jacobi-Schule Hohenhausen u.a.

Erinnerungsspaziergang „Eine lange Geschichte – Heidelbeck, ein kleines Dorf mit großer Bedeutung“

Dieser Film entstand im November/Dezember 2020. Ein ehemaliger Berufsschullehrer und langjähriger Kommunalpolitiker führt als Akteur durch den Film und erzählt mit eigenen Worten seine ganz persönliche Geschichte. Er wuchs im Kalletaler Ortsteil Heidelbeck auf und ist mit seinem profunden Wissen um die Bedeutung seines Heimatdorfes für die gesamte Region Nordlippe der ideale Experte. Er recherchierte im Vorfeld noch einmal intensiv zu seinem Thema und konnte im Film viele neue Fakten präsentieren. Ein wesentlicher Teil des Films wurde in Kooperation mit der Kirchengemeinde Langenholzhausen gedreht. Die historisch bedeutsame Kirche wurde für die Dreharbeiten geöffnet. Auf der Website der Kirche ist der Film auch verlinkt worden.

Entstehungszeit: Dezember 2020 bis März 2021

Kooperationspartner: privat

Erinnerungsspaziergang „Benett und der Zug“

Dieser Erinnerungsspaziergang war eine Auftragsbahnfahrt in Kooperation mit der Landeseisenbahn Lippe e.V. Unter deren Motto „Menschen bewegen“ wurde eine Fahrt mit der Eisenbahn auf deren Route gefilmt und künstlerisch bebildert. Dabei wurden die Institutionen der kulturellen Bildung, die auf der Strecke liegen – eine Musikschule, eine MINT-AusbildungsWerkstatt, ein Jugendzentrum, ein Heimatmuseum und das Weserrenaissance-Museum in den Film integriert.

Im Vorfeld des Drehtags wurden die einzelnen Orte und Einrichtungen besucht und auf potenzielles Bild- und Erzählmaterial geprüft, so dass am Drehtag ein Skript vorlag, anhand dessen gefilmt wurde. Das gefilmte Material wurde geschnitten und mit der Tonspur verbunden. Der fertige Film wurde auf allen Kanälen aller beteiligten Partner veröffentlicht und erhielt große Resonanz. Er wurde außerdem auf der Fachtagung des Verbands der Freien Darstellenden Künste zum Thema „Regionale Kulturarbeit“ gezeigt und besprochen.

Entstehungszeit: Mai bis Juni 2020

Kooperationspartner: Landeseisenbahn Lippe e.V. u.a.

Weitere Teilprojekte aus dem Kulturlabor Nordlippe:

Digitales Märchendorf

Das Alternativprojekt „Digitales Märchendorf – Die lange Nacht der Märchen“ in Nordlippe wurde am So. 20.9.2020 am Weltkindertag erfolgreich digital live vor Publikum aufgeführt. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartner:innen aus Nordlippe wurde in individuellen Probenphasen im Sommer 2020 ein „Digitales Märchendorf“ vorbereitet. Dazu probten Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren, der Theaterverein Hohenhausen und die Teimeristen in Bavenhausen. Unter der Mitwirkung der Künstler:innen, Theaterpädagog:innen, Techniker:innen und Dramaturgen:innen des Theaterlabors entstand so eine gemeinsame Märchenerzählung und deren Inszenierung. Figuren aus Märchen wurden mit den Teilnehmer:innen erarbeitet, aus den unterschiedlichen Elementen wurde eine Gesamtdramaturgie entwickelt.

Insgesamt wurde mit sechs verschiedenen Gruppen geprobt. Während der Aufführung und den Proben befanden sich alle schauspielenden Akteure an ihren individuellen Aufführungsorten und wurden von den Künstlern des Theaterlabors betreut. Hierzu wurden unter großem logistischem Aufwand mobile LTE Hotspots, PC´s, Mikrofonie und professionelles Video-, Audio- & Studio-Equipment genutzt, sodass alle Orte und Teilnehmer:innen miteinander kommunizieren und Theater spielen konnten. Eine technische Zentrale und die Regie wurden im TOR 6 Theaterhaus eingerichtet und von Technikern sowie einer Spielleitung betreut. Von hier aus wurde auch die Gesamtregie und Organisation des Projektes koordiniert. Als Übertragungsmedium wurde die App “Zoom” genutzt. So konnten alle Beteiligten miteinander in Kontakt treten. Während der Premiere hatten so auch die Zuschauenden die Möglichkeit, sich mit den Akteuren und Schauspielenden auszutauschen .

Schienen.Zauber

Kulturfest auf dem alten Bahnmeistereigelände in Farmbeck

 

Das Theaterlabor Bielefeld und das Kulturstellwerk Nordlippe verwandelten am 29. August die alte Bahnmeisterei in Farmbeck für einen Nachmittag in eine sommerliche Zauberwelt.

Auf drei Bühnen gab es Theater, Musik und Tanz für die ganze Familie. Der Drache Auweia ging mit den Kindern auf Abenteuerreise, es gab einen Theaterworkshop für Jugendliche, darüber hinaus eine musikalische Darbietung des Singer-Songwriters Rondiva sowie Jazzmusik.

Für garantiert ausgelassene Stimmung sorgten die Mitarbeiter:innen vom „Ministerium für Gute Laune“. Die Hip-Hop-Tanzgruppe You Yi Fusion aus Barntrup und Performancekunst des Theaterlabors rundeten das Programm ab. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Es gab einen Getränkestand, sowie eine Kaffee- und Kuchentheke.

Als besonderes Highlight bestand die Möglichkeit mit dem Museumszug der Landeseisenbahn Lippe zur Veranstaltung anzureisen. Tickets und Fahrplan finden sich auf der Webseite: www.landeseisenbahn-lippe.de

Das Programm begann am Veranstaltungstag um 13:00 Uhr und endete um 17:00 Uhr. Der Eintritt zum Kulturfest war kostenlos.

 

Weiter Informationen unter: www.kulturstellwerk-nordlippe.de

Wunderland-Express

Wunderland-Express

 

„Wunderland-Express“- eine Zugfahrt als Traumreise im wahrsten Sinn des Wortes.
Eine Frau reist in einem Zug durch ländliche Gegenden und begegnet dabei skurrilen Menschen und phantastischen Wesen, erlebt unwahrscheinliche Geschichten und hört wunderbare live-Musik.

Dieses Filmprojekt setzte das Theaterlabor Bielefeld in Kooperation mit vielen Künstler*innen und der Landeseisenbahn Lippe e.V. um.

John und Joe

Theaterlabor unterwegs // John und Joe
14.09.2021
16:00 Uhr

Aufführung für die Bewohner:innen des Pflegehauses „Mittendrin im Kalletal“

John und Joe sind zwei Männer, die sich fast täglich in einem Café treffen. Sie sitzen da, zusammen und doch jeder für sich und jedes noch so simple Gespräch birgt Fallstricke. Jedes Wort ist der Versuch, sich selbst oder dem anderen zu suggerieren, man hätte etwas zu sagen. So wird jedes Gespräch zum Ritual, jedes Treffen der beiden ist geprägt von der Macht der Gewohnheit. Doch dieses Mal gibt es einen Riss, das alltägliche Muster der Begegnung funktioniert nicht mehr, es kommt zur Katastrophe. Doch wie schaffen es John und Joe wieder in ihre bewährte Routine zu kommen? Diese Begegnungen sind für beide lebenswichtig, denn sie haben nur sich. Die reduzierte Sprache und die teilweise trivialen Gespräche lassen viel Raum zwischen den Zeilen für Ungesagtes und Unsagbares. Ein Männerpaar angesiedelt zwischen Becketts Wladimir und Estragon aus „Warten auf Godot“ und Stan und Ollie.

Team
Spiel: Michael Grunert, Gunther Möllmann, Thomas Behrend



Das Projekt „Kulturlabor Nordlippe“ wird unterstützt aus dem bundesweiten Programm Land.Kultur, sowie durch eine zusätzliche Förderung der LEADER-Region Nordlippe.