Der international bekannte brasilianische Tänzer und Choreograf Ismael Ivo, den langjährige Arbeitskontakte mit dem Theaterlabor verbinden, erarbeitete gemeinsam mit dem Regisseur Siegmar Schröder sowie den Schauspielern des Theaterlabors und einer Gruppe von Tänzern aus vier Ländern eine Inszenierung im Grenzbereich zwischen Tanz und Theater, die sich mit dem Werk des französischen Theatervisionärs Antonin Artaud unter dem Titel Double auseinandersetzt.
Double untersucht extreme physische und psychische Grenzerfahrungen des Alltags und setzt diese in einen Kontext zu Aussagen Artauds. Der katholisch geprägte Leib Artauds erscheint plötzlich nicht mehr sehr weit von dem der Gegenwart entfernt. Double zeigt Körpertopografien, die nach dem Ursprung von Bewegung, nach Beziehung von Körper und Geist, Trieb und Intellekt fragen.
Ismael Ivo und Siegmar Schröder verbinden bei ihrer Recherche Elemente aus zeitgenössischem Tanz, physical theatre und experimenteller Musik zu einem sinnlichen Theaterdialog, der nicht nur Genregrenzen überwindet, sondern der das Vokabular des Theaterreformers Antonin Artaud in die Gegenwart überträgt und den Körper zum Zentrum des Bühnengeschehens erklärt und ihn als Medium eines Widerstands gegen mediale und gesellschaftliche Repressionen einsetzt.
Premiere
26. Oktober 2006
Inszenierung
Siegmar Schröder
Choreografie
Ismael Ivo
Choreografische Assistenz
Katja Keya Richter
Komposition und Musik
Karl Godejohann, Willem Schulz
Bühne
Tom Dombrowski
Kostüm
Christin Vinke
Dramaturgie
Helge-Björn Meyer
mit
Fornier Oritz Bedoya, Thomas Behrend, Britta Gemmer, Michael Grunert, Indira Heidemann, Sahra Huby, Gianluca Passeri, Davide Sportelli, Karin Wedeking